Deutschland: Die Messehauptstadt
Trotz Wirtschaftskrise behauptet Deutschland seine Position als weltweit wichtigster Messestandort. Veranstaltungen, wie die CeBit oder die Frankfurter Buchmesse sind trotz rückläufiger Besucherzahlen weiter auf dem Vormarsch.
Deutschland ist ein Messeland, das eine über eine 800-jährige Tradition hat. Sie ist überall zu spüren. An den Bahnhöfen und Flughäfen der meisten Großstädte weisen Schilder den Besuchern den Weg zum nächsten Messegelände.
Mit Städten, wie Frankfurt und Leipzig als wichtige Knotenpunkte zu anderen Wirtschaftszentren in Europa haben die deutschen Messeveranstalter erfolgreich von der zentralen Lage des Landes profitiert. Der Ausbau des Gewerbes und auch das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg trugen dazu bei, dass sich Deutschland als weltweit führender Messestandort etablieren konnte.
Heute finden in Frankfurt, Düsseldorf, Hannover, München, Köln, Berlin, Nürnberg, Stuttgart, Essen, Leipzig und Hamburg die weltweit führenden Fachmessen in erstaunlich vielen Industrie- und Dienstleistungsbereichen statt.
Weltmarktführer
Tatsächlich finden zwei Drittel der internationalen Leitmessen in Deutschland statt. In Köln trifft sich alljährlich die internationale Lebensmittelindustrie zur Anuga, die Fahrradhersteller zur Ifma und die Foto- und Imagingunternehmen zum Photokino. In Berlin tauscht die Tourismusbranche auf der ITB ihre Geschäftsgeheimnisse aus und die Hersteller von Unterhaltungselektronik tauschen auf der IFA, der weltgrößten Veranstaltung ihrer Art, Geräte aus und führen Geschäfte durch. In Frankfurt findet das weltgrößte Ereignis der Verlagsbranche, die Frankfurter Buchmesse, statt.
Andere Städte haben sich im Nischenmarkt Messe etabliert. Düsseldorf beherbergt alljährlich die erfolgreiche Internationale Bootsausstellung, die Modemesse Igedo, die Deutschlands führende Designer versammelt sowie die Medica, den weltgrößten Kongress der Medizinbranche und beherbergt Unternehmen rund um das Thema Nautik. Auch in Stuttgart und Essen finden zahlreiche Messen statt. Unvergesslich ist natürlich die Spielwarenmesse in Nürnberg, die wegen ihres berühmten Weihnachtsmarktes schon lange mit der Weihnachtszeit verbunden ist.
Zehn Millionen Besucher
Die 140 überregionalen Messen und Ausstellungen in Deutschland ziehen 160.000 Aussteller an, die insgesamt 6,5 Millionen Quadratmeter Ausstellungsfläche mieten. Dazu kommen laut dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA), Berlin, zwischen neun und zehn Millionen Besucher - das ist fast ein Viertel des gesamten europäischen Marktes. Die European Association of Trade Fairs (Emeca) schätzt, dass europaweit jährlich 1.000 Messen stattfinden, die rund 40 Millionen Besucher anziehen.
Darunter ist auch die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt, die einen enormen Einfluss auf den Automarkt hat. Im Durchschnitt schlendern rund eine Million Besucher durch die Stände der 1.100 Aussteller. Die Berliner Tourismusmesse ITB zählte 2002 10.000 Aussteller und 122.000 Besucher. Die IT-Messe CeBit in Hannover zählte 2002, auf 400.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, 673.000 Besucher. Mit solchen Zahlen steht Deutschland an der Spitze des Messewesens.
Auch aus dem Ausland ziehen die Messen zahlreiche Besucher an. Erstmals waren 2002 laut AUMA mindestens 20 Prozent aller Besucher auf deutschen Messen Ausländer, meist aus dem europäischen Ausland. Sie kommen nach Deutschland, weil es in Europa und im Ausland immer weniger große Messen gibt.
Doch einige Städte konkurrieren erfolgreich mit dem deutschen Markt. Mailand ist bekannt für seine Modemesse und für die Messe der Metallindustrie, die EMO, die im jährlichen Wechsel von der italienischen Industriemetropole und Hannover ausgerichtet wird. Auch im englischen Birmingham und in Barcelona gibt es eine Reihe erfolgreicher Fachmessen. Paris ist bekannt für seine Prêt-à-porter-Modenschauen sowie für die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung. Auch die Automobilmessen in Detroit, Genf und Tokio sind internationale Anziehungspunkte. Aber selbst Industriegiganten, wie die USA und Japan, haben nur wenige Messen, die als internationale Magneten, wie die in Deutschland fungieren, ein Manko, dass europäische Hauptstädte, wie Rom, Madrid, Moskau, Wien und Brüssel teilen.
Kreuz und quer durch die Krise
Doch in Zeiten einer der schwersten Wirtschaftskrisen, die Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt hat, ist auch die Messewirtschaft nicht ohne Probleme. Die CeBit, die größte Computermesse der Welt, verzeichnete 2002 einen Besucherrückgang von 20 Prozent. Berlin setzte seine Internet World aus, nachdem die Zahl der Aussteller 2002 um 30 Prozent gesunken war. Die Stadt sagte auch die Automesse AAA 2002 ab, nachdem sie nicht genügend Automobilhersteller anziehen konnte.
Die meisten Messen schnitten deutlich besser ab. Insgesamt sank die Zahl der Aussteller auf den großen Messen in Deutschland laut AUMA-Statistik um zwei Prozent und die Zahl der Besucher um fünf Prozent. Das Schlimmste könnte noch bevorstehen. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid ergab, dass 23 Prozent von 500 deutschen Unternehmen, die derzeit ausstellen, über eine Reduzierung ihrer Messepräsenz nachdenken. Nur zwölf Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie ihre Messeaktivitäten verstärken wollen.
Dennoch gibt es inmitten der schlummernden Wirtschaft einige Erfolgsgeschichten. Die jüngste Venus-Messe für die Erotikbranche in Berlin war mit 300 Ausstellern aus 21 Ländern "nicht nur die lukrativste, sondern auch die internationalste Erotikmesse der Welt", berichtete kürzlich die Financial Times Deutschland. Auch der Dienstleistungssektor ist im Wachstum begriffen. Im Jahr 2001 wuchs die vermietete Fläche der Dienstleistungsmessen um 5,9 Prozent und die Zahl der Aussteller um 13,2 Prozent.
Doch trotz stagnierender Wirtschaft sehen Branchenkenner die internationale Dominanz Deutschlands bei den Messen kaum gefährdet.
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