Die Attraktivität von Straßenmarketing liegt in seiner doppelten Besonderheit: Es kann nicht nur eine sehr große Anzahl von Menschen erreichen (man stelle sich nur vor, wie viele Menschen im Laufe eines Tages auf einer Straße unterwegs sind), sondern es gelingt ihm auch, die Öffentlichkeit stark zu beeinflussen (seine Aktionen brennen sich in die kollektive Vorstellung ein). In Bezug auf die Erinnerungsleistung hat das Straßenmarketing seine Wirksamkeit weitgehend bewiesen. Auch, wenn es stimmt, dass diese Marketingmethode eher für Produkte und Dienstleistungen geeignet ist, die auf junge, urbane Verbraucher abzielen.
Natürlich hängt alles von der Art der durchgeführten Aktionen ab. Nehmen Sie zum Beispiel die bekannteste Praxis: das Verteilen von Flyern. Obwohl die Passanten weiterhin (oft mehr aus Reflex als aus Lust) nach den Zetteln greifen, die man ihnen hinhält, neigen sie dazu, sie innerhalb weniger Sekunden wieder loszuwerden, indem sie sie entweder wegwerfen oder in einer Tasche oder einem Beutel verstauen (aus dem sie erst viele Tage später wieder herauskommen und direkt in den Müll wandern). Eine solche Aktion ist also nur dann effizient, wenn man einen Weg findet, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen.
Um dieser allmählichen Immunisierung entgegenzuwirken, tendiert das Straßenmarketing dazu, Einfluss auf eine dritte Sphäre (nach dem öffentlichen Raum und der kollektiven Vorstellungswelt) zu nehmen: die digitale Sphäre. Marketingveranstaltungen zielen darauf ab, Leads zu erzeugen und so in sozialen Netzwerken weiterverbreitet zu werden, sei es von den Organisatoren oder vom Publikum selbst. So findet man diese Marketingveranstaltungen auf Facebook oder YouTube, was die Reichweite des Verfahrens noch weiter erhöht.